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Kann Logistik für den Online-Handel nachhaltig sein?

Symbolbild grüne Logistik
Nachhaltige E-Commerce-Logistik: Wie Transportunternehmen grün werden können - E-Commerce-Boom - wie gelangt die Ware ans Ziel ohne zur Klimafalle zu werden? So können Logistikunternehmen Zustellungen nachhaltiger gestalten.

Wie können Transportunternehmen grüner werden?

Der E-Commerce hat eine schlechte Klimabilanz. Neben einem hohen Stromverbrauch sowie größeren Mengen an Verpackungsmaterial schlägt hier vor allem die Logistik zu Buche. Wie diese nachhaltiger gestaltet werden kann, lesen Sie in unserem neuesten Blogbeitrag.

Wer kennt es nicht: Ein paar Klicks und – zack – wird der gewünschte Pullover, die neuen Kopfhörer oder das gerade erst erschiene Buch direkt am nächsten Tag ganz bequem an die eigene Haustür geliefert. Der mühselige Gang in die überfüllte Innenstadt fällt weg. Das Einkaufen im Netz erfährt seit Jahren einen rasanten Aufschwung. Immer mehr Menschen sehen Vorteile im Online Shopping und drücken auf den Bestell-Button. Insbesondere während des aktuellen Corona bedingten Lockdowns verwandelt sich das Internet sowohl für den*die Verbraucher*in als auch für den*die Einzelhändler*in zu einem wichtigen Marktplatz.

Blitzschnell und verschwenderisch

Doch der Versand der Waren ist alles andere als umweltfreundlich. Unnötige Einwegplastikverpackungen und zahlreiche Zustellfahrzeuge auf den Straßen sind die ökologische Achillesferse des Onlinehandels. Angesichts der akuten Klimakrise und der Prognose, dass das Online-Geschäft nur weiter zunehmen soll, ist hier schnelles Umdenken geboten. Was also können Logistiker konkret tun, um das Fulfillment von On-line-Shops grüner werden zu lassen?

Wiederverwendbare Verpackungen nutzen

Online-Artikel müssen für jeden Kunden einzeln und gegen den robusten Transport geschützt verpackt werden. Dadurch entsteht jede Menge Abfall, der im stationären Handel nicht anfällt. Wer als Logistiker Zusatzleistungen wie die Versandvorbereitung zu seinen angebotenen Dienstleistungen zählt, sollte also darauf achten, Versandtaschen und Pakete aus wiederverwendbaren Materialien aus nachhaltigen Rohstoffen zu verwenden.

Touren effizient planen

Vor allem digitale Technologien helfen Transportunternehmen dabei, Ressourcen optimal einzusetzen. Beispielsweise mithilfe einer durch ein Transport Management System gesteuerten optimierten Tourenplanung können Fahrten effizient und nachhaltig gemanagt werden. Leerfahrten gilt es grundsätzlich zu vermeiden. Das fällt großen Konzernen mit unzähligen Lieferungen natürlich wesentlich leichter als kleinen und mittelständischen Speditionen. Letzteren empfehlen wir daher, mit (lokalen) Versandunternehmen zu kooperieren, die größere Mengen zusammen bringen und somit ökologisch sinnvolle Lieferungen ermöglichen.

Alternative Antriebe einsetzen

Der Einsatz von elektrobetriebenen oder Hybrid-Fahrzeugen ist wohl der naheliegendste Schritt, um klimaschädliche Emissionen zu senken. In Deutschland gibt es genügend Streckenprofile, bei denen ohne Einschränkungen elektrische Fahrzeuge eingesetzt werden können. Denn schon mit einer Reichweite von 100 Kilometern lässt sich ein Großteil der Touren bewältigen. Ein weiteres Argument für alternative Antriebe ist die Entwicklung hin zu Dieselfahrverboten innerhalb von Städten, wie es in Stuttgart bereits der Fall ist.

Zustellungen optimieren

Wenn der*die Kund*in nicht zu Hause ist und kein*e Nachbar*in die Lieferung annehmen kann, gehen Bestellungen sehr oft direkt wieder zurück an das Warenlager des jeweiligen Logistikers. Durch diese zahlreichen Retouren wird – ein weiteres Mal – eine große Menge an CO2 ausgestoßen. Eine Möglichkeit, um derartige Rücksendungen zu vermeiden, ist die Lieferung an Postfilialen, Depots, Paketshops oder Packstationen.

Letzte Meile umdenken

Der verminderte CO2-Ausstoß durch Elektrofahrzeuge ist jedoch vergebens, wenn nicht auch die Last-Mile-Problematik angegangen wird. Das erhöhte Verkehrsaufkommen – insbesondere in Ballungsgebieten – kann durch neue Zustellkonzepte gelöst werden. So sind in vielen Städten bereits Lastenfahrräder auf den zurecht berüchtigten letzten Metern im Einsatz. Auch Drohnen können zukünftig eine Rolle in der nachhaltigen Paketzustellung spielen.

CO2 kompensieren

Last but not least können Transportunternehmen zurückliegende oder unumgängliche Klimaschäden durch Klimaschutzprojekte ausgleichen. Hierbei unterstützen die Betriebe finanziell Maßnahmen zur Erhaltung der Natur, wie Wiederaufforstungen oder Trinkwasseraufbereitungen. Auch Kunden können sich hieran beteiligen und bekommen im Gegenzug sogenannte CO2-Zertifikate ausgestellt. Dies sollte jedoch nicht als ein moderner Ablasshandel gesehen werden, bei denen sich Betriebe von ihren Klimasünden freikaufen können. Daher raten wir dazu, solche Projekte auch proaktiv zu fördern!

 

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